26.11.2018

Scholz zum 5-Punkte-Plan der Bundesumweltministerin: Rohstoffwende braucht mehr als Plastik-Recycling




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Scholz zum 5-Punkte-Plan der Bundesumweltministerin: Rohstoffwende braucht mehr als Plastik-Recycling


Berlin, 26. November 2018 – Die beiden führenden deutschen Metallrecycler Scholz und TSR begrüßen die Recycling-Initiative von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, deren 5-Punkte-Plan für weniger Plastik und mehr Recycling am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Beide Unternehmen riefen gleichzeitig dazu auf, keine einseitige Debatte nur über Plastik zu führen. Für die Erreichung der Klima- und Umweltschutzziele sei eine umfassende Rohstoffwende mit effektivem Recycling für alle Stoffe dringend nötig.

„Die Anpassung der Ökodesign-Richtlinie und die Rezyklat-Initiative sind die richtigen Schritte hin zu einer dringend notwendigen Rohstoffwende. Damit diese gelingen kann, müssen alle Stoffströme in die Debatte mit einbezogen werden“, sagt Bernd Fleschenberg, Geschäftsführer der TSR Recycling GmbH & Co. KG, zu dem 5-Punkte-Plan der Bundesumweltministerin. Denn die deutsche Industrie sei zu großen Teilen von Rohstoffimporten abhängig – bei Metallen sogar zu 100 Prozent. „Allein deshalb müssen wir einmal zu uns gelangte Rohstoffe im Land halten und sie wiederverwerten“, so Fleschenberg weiter.

Scholz und TSR weisen darauf hin, dass Recycling in den letzten Jahrzehnten kaum effizienter wurde, weil immer nur über Einzelprobleme oder einzelne Stoffgruppen diskutiert wurde. „Was fehlt, ist ein breiter branchen- und stoffübergreifender Diskurs mit der Politik über einen umfassenden Ansatz zum Recycling. Deshalb haben wir Anfang November einen Nationalen Rat Recycling und einen Think Tank als Beratergremium gefordert, um eine wirkliche Rohstoffwende einzuleiten“, betont Dr. Klaus Hauschulte, Geschäftsführer der Scholz Recycling GmbH.

Weil Roh- und Verpackungsstoffe eng miteinander durch Produktketten, Verbundstoffe und Einsatzfelder verbunden sind, müsse an zusammenhängenden Lösungen gearbeitet werden, anstatt losgelöst einzelne Probleme zu diskutieren, betonen beide Unternehmen. Bislang sei auf politischer Ebene aber kaum branchenübergreifend und umfassend gedacht worden, daher hätten Einzelmaßnahmen immer nur zu einer Verschiebung, aber nicht zur grundsätzlichen Lösung von Problemen beigetragen.

„Wir freuen uns auf jede Möglichkeit zum Dialog, aber das Potenzial von übergreifendem Recycling für den Klima- und Umweltschutz durch CO2-Reduzierung ist weit höher und nachhaltiger als das, was durch weniger Folienverpackungen beigetragen werden kann. Es muss daher eine gesamtstaatliche Rohstoffwende geben – und das muss in einer entscheidenden Instanz, dem Nationalen Rat für Recycling, endlich forciert werden“, heben Fleschenberg und Hauschulte übereinstimmend hervor.

Vor Kurzem erst hatte die Umweltministerkonferenz (UMK) in Bremen beschlossen, die EU-Kunststoffstrategie voranbringen. Darin wurde auch betont, den europäischen Markt für Sekundärrohstoffe so weiterzuentwickeln, dass Innovationen mobilisiert werden, notwendige Investitionen in Technologien erfolgen und der Einsatz von Rezyklaten in Produkten stärker gefördert wird als bisher.

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